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Zuckererhaltige Ernährung von Kindern: Noch viel Aufklärungsarbeit nötig

Grafik: obs/FDI World Dental Federation

Laut einer vom Weltverband der Zahnärzte (FDI) in Auftrag gegebenen YouGov-Umfrage in 10 Industrie- und Entwicklungsländern schränken weniger als die Hälfte der Eltern den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken wie Süßigkeiten, Limonaden und Saft zum Schutz der Zähne ihrer Kinder aktiv ein.

  • Von den 10 untersuchten Ländern rangieren die Vereinigten Staaten auf dem vorletzten Platz - weniger als ein Drittel der Eltern begrenzen dort den Zuckergehalt in der Ernährung ihrer Kinder.
  • An erster Stelle steht Großbritannien, wo etwas mehr als die Hälfte der Eltern nach eigenen Angaben den Zuckergehalt einschränken.
  • Weniger als die Hälfte der Eltern bringen ihre Kinder mindestens einmal im Jahr zu einer zahnärztlichen Untersuchung.

In der Umfrage wurden Eltern mit Kindern unter 18 Jahren gefragt: Welche Maßnahmen haben Sie bisher getroffen, um für eine gute Mundgesundheit Ihres Kindes/Ihrer Kinder zu sorgen?" Die Ergebnisse zeigen, dass weniger als ein Drittel der Eltern in den USA den Zuckerkonsum ihrer Kinder einschränken, während die Eltern in Großbritannien am aktivsten sind. Dort gab die Hälfte der Eltern an, die Zuckermenge einzuschränken. Auch wenn es darum ging, ihre Kinder mindestens einmal im Jahr zu einer zahnärztlichen Untersuchung mitzunehmen, lagen Eltern in Großbritannien vorn, während weniger als die Hälfte der Eltern in den anderen neun Ländern einen jährlichen Besuch beim Zahnarzt sicherstellt.

"Mundkrankheiten stellen einen großen Teil der weitgehend vermeidbaren Krankheitsbelastungen dar, und diese Umfrageergebnisse zeigen, dass wir einfach nicht genug tun, um orale Gesundheitsprobleme in einem frühen Alter zu vermeiden", so Dr. Gerhard K. Seeberger, Präsident des FDI.

Für orale Erkrankungen gelten viele derselben Risikofaktoren wie für andere nicht übertragbare Krankheiten (NCDs), darunter Tabakkonsum, schädlicher Alkoholkonsum und ungesunde, insbesondere zuckerreiche, Ernährung. Sie sind außerdem ein typisches Beispiel für die Art von gesundheitlicher Ungleichheit, die in Zusammenhang mit dem Auftreten von NCD deutlich wird.

"Der Zahnarztberuf existiert weitgehend als ein von der Medizin und dem medizinischen Ausbildungssystem getrenntes Spezialgebiet, aber die intensive Zuckerdebatte in den letzten Jahren verdeutlicht den Irrweg einer isolierten Arbeit. Es ist schlicht nicht produktiv, über zuckerhaltige Getränke und deren Zusammenhang mit der Volkskrankheit Fettleibigkeit zu diskutieren, ohne die offensichtlichen Auswirkungen auf die Mundgesundheit von Kindern zu berücksichtigen", so Seeberger.

Orale Gesundheit ist nach wie vor einer der am meisten vernachlässigten Gesundheitsbereiche weltweit. Das Tragische daran ist, dass Mundkrankheiten eine schleichende Epidemie sind, die mit rund 3,58 Milliarden Menschen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung betreffen, aber weitgehend vermeidbar sind. Orale Krankheiten wie Karies (Zahnfäule), Zahnfleischerkrankungen und Mundhöhlenkrebs sind die häufigsten Formen vermeidbarer NCDs, die die Menschen während ihres gesamten Lebens betreffen und zu Schmerzen, Beschwerden, Entstellungen und sogar zum Tod führen können. Das kollektive Versagen bei der Prävention von Mundkrankheiten kostet die Weltwirtschaft rund 442 Milliarden US-Dollar.

Ein Großteil der Versäumnisse lässt sich auf ein Hürde zurückführen: die hohen Behandlungskosten, die bei Mundkrankheiten an vierter Stelle der teuersten aus eigener Tasche zu zahlenden Behandlungen liegen. Darüber hinaus fehlt weitgehend der politische Impuls zur Änderung dieser Situation, was zum Teil daran liegt, dass der "Mund" historisch gesehen in der Gesundheitspolitik immer getrennt vom "Körper" behandelt wurde.

Laut der Umfrage stehen die Eltern aus den USA mit 32 Prozent der Befragten an vorletzter Stelle bei der Frage, ob sie zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke (z. B. Süßigkeiten, Limonade, Saft) in der Ernährung ihrer Kinder einschränken. Die anderen untersuchten Länder sind Großbritannien (52 Prozent), Schweden (44 Prozent), Australien (41 Prozent), China (41 Prozent), Marokko (40 Prozent), Frankreich (37 Prozent), die Philippinen (36 Prozent), Ägypten (32 Prozent) und Argentinien (30 Prozent).

Insgesamt 41 Prozent der Eltern in den USA lassen ihr Kind mindestens einmal im Jahr zahnärztlich untersuchen. Die Ergebnisse der übrigen Länder lauten wie folgt: Großbritannien (63 Prozent), Argentinien (47 Prozent), Frankreich (42 Prozent), Schweden (41 Prozent), Australien (37 Prozent), die Philippinen (31 Prozent), China (18 Prozent), Marokko (12 Prozent) und Ägypten (11 Prozent).

Über die Umfrage

Alle Zahlen stammen, sofern nicht anders angegeben, vom Meinungsforschungsinstitut YouGov. Insgesamt wurden 11.552 Erwachsene befragt, darunter 4.056 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren. Die Feldstudie wurde zwischen dem 30. Januar und dem 8. Februar 2018 umgesetzt. Die Befragung wurde online durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind auf nationaler Ebene repräsentativ für alle Erwachsenen in einem Alter über 18 Jahren. Eltern mit Kindern unter 18 Jahren verteilten sich wie folgt: Großbritannien (468), Australien (311), Ägypten (463), Philippinen (506), Frankreich (357), USA (295), Marokko (386), Schweden (272), China (529) und Argentinien (469).

Infografik: obs/FDI World Dental Federation

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