Zahnärzte besonders pessimistisch: Medizinklimaindex fällt auf -25,1
Die Stiftung Gesundheit hat erstmals in der Geschichte des MKI eine Sondererhebung außerhalb des üblichen halbjährlichen Takts vorgenommen, um die Auswirkungen der Pandemie abzubilden.
Zweittiefster Stand seit 2006
„Einen stärkeren Rückgang hat es in der Geschichte des MKI noch nicht gegeben“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. „Der Index, der im Februar noch knapp unter null lag, ist innerhalb von drei Monaten um 22,8 Punkte gefallen.“ Das entspricht dem zweittiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006.
Branchenvergleich: Medizinmarkt am wenigsten betroffen
Im Vergleich zu den ifo-Geschäftsklimata anderer Branchen hat der Medizinmarkt die ersten drei Monate der Krise noch verhältnismäßig gut überstanden. In allen anderen Branchen sanken die Werte deutlich stärker: sowohl im Bauhauptgewerbe (-25,1) als auch im Handel (-31,5), im Verarbeitenden Gewerbe (-35,1) und im Dienstleistungssektor (-38,3). Der MKI liegt derzeit im Mittelfeld der Geschäftsklimata – im Februar war er noch Schlusslicht gewesen.
Innerhalb der Fachgruppen ergibt sich folgendes Stimmungsbild: Die Indices der Fachärzte (-30,2), Hausärzte (-28,4) und Zahnärzte (-32,2) sind seit Februar stark gesunken und liegen weit im negativen Bereich. Der Index der Psychologischen Psychotherapeuten hat ebenfalls deutlich an Wert verloren (-22,4), liegt aber noch immer im positiven Bereich (+3,6).