Zahn über die Nase entfernt
Oben: Radiologische Befunde (OPT und CT)
Mitte: Endoskopisch durchgeführte Entfernung des Zahns über die Nase
Unten: Zahn nach der Entfernung / OPT nach dem Eingriff
Bilder: DGMGK
Ein 15jähriger Patient wurde vom Kieferorthopäden mit einer Verschattung der rechten Kieferhöhle und einer Hyperdontie in die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums Bremen-Mitte überwiesen. Das angefertigte OPT zeigte einen verlagerten, überzähligen Zahn 13a (oberer Eckzahn). Nach Komplettierung der Bildgebung durch eine Computertomographie konnte der Zahn im rechten oberen Nasenboden lokalisiert werden.
Darüber hinaus litt der Patient an einer polypenförmigen Schleimhautschwellung der rechten Kieferhöhle.
In allgemeiner Schmerzausschaltung wurde endoskopisch gestützt eine Infundibulotomie mit nachfolgender Kieferhöhlenrevision und Entfernung des Zahnes 13a aus dem rechten Nasenboden über die Nase durchgeführt.
Der postoperative Heilungsverlauf war komplikationslos, die definitive Histologie bestätigte die Verdachtsdiagnose einer chronischen Sinusitis maxillaris (Kieferhöhlenentzündung). Der Patient ist nach dem Eingriff beschwerdefrei und mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Schlussfolgerung der MKG-Chirurgen: In Extremfällen können Zähne so verlagert sein, dass eine Entfernung über den Mund nicht oder nur mit hoher Morbidität für den Patienten möglich ist. Hier sollten dann Fachzentren involviert werden, die unter Zuhilfenahme moderner Techniken wie der Endoskopie Zähne auch auf atypische Weise entfernen können.