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Wissenschaftspreise 2018 für Dr. Ulrike Uhlmann und Prof. Dr. Margrit Ann Geibel

Zueinander passende Puzzlesteine: So sehen die GDI-Awards aus, die symbolisch die notwendige Vernetzung von Wissenschaft und Praxis in der Gender Dentistry darstellen. Preisträgerinnen 2018 sind Dr. Ulrike Uhlmann (Mitte) und Professorin Margrit Ann Geibel (rechts), die Laudatio hielt GDI-Präsidentin PD Dr. Dr. Christiane Gleissner vertretungsweise für den verhinderten Stifter Dr. Tim Nolting M.Sc..
Bild: GDI/Wolff

Bereits zum zweiten Mal konnten die Wissenschaftspreise des Gender Dentistry International e.V. (GDI) für herausragende Leistungen im Bereich der gender-fokussierten Forschung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verliehen werden: Am Rande des Deutschen Zahnärztetages im November in Frankfurt fand am 10. November auch die Mitgliederversammlung des GDI statt, die den Rahmen bietet für die Auszeichnung der ausgewählten Preisträger. Dabei gilt der Blick der Fachgesellschaft einerseits jungen Kolleginnen und Kollegen am Anfang ihrer beruflichen Karriere, denen der mit 2000.- Euro dotierte „Nolting Award for Studies in Gender Dentistry“ gewidmet ist.

Der zweite Preis, der „GDI Award for Excellence in Gender Dentistry“, ehrt erfahrene Wissenschaftler und Hochschullehrer für dezidierte Forschung im Bereich der geschlechterspezifischen Zahnheilkunde und Förderung der Verbreitung entsprechenden Wissens.
Insbesondere der zweite Aspekt stand diesmal im Blickpunkt der Jury: „Wir haben Arbeiten und Engagement ausgewählt, die nachhaltig Spuren hinterlassen und die Zahnmedizin, aber auch angrenzende Fächer, mit beeinflussen“, sagte GDI-Präsidentin PD Dr. Dr. Christiane Gleissner zu den Gründen für die diesjährige Nominierung. Dr. Tim Noltig M.Sc., Vizepräsident des GDI e.V. und

Stifter der Preise, der kurzfristig nicht an der Verleihung teilnehmen konnte, hatte die diesjährige Auswahl zuvor ausdrücklich begrüßt: Der Gedanke der Weiterverbreitung von Forschung und Anwendung der Erkenntnisse der Gender Dentistry in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde werde durch die beiden Preisträgerinnen eindrucksvoll mit Leben gefüllt. Er erinnerte an seine tiefe Überzeugung: „Eine evidenzbasierte Zahnheilkunde darf nicht auf geschlechtsloser Forschung aufbauen.“

Tool für geschlechterspezifische Forschung

Die von derrasch deutlich, dass die üblichen Instrumente für eine fundierte Bewertung der Literatur im Hinblick auf ihre Geschlechtssensibilität nicht genügten. „Die junge Kollegin hat neben einer umfangreichen Literaturrecherche ein Bewertungssystem konzipiert und evaluiert, mit dessen Hilfe quantitativ erfasst, kategorisiert und bewertet werden kann, inwieweit eine Publikation das Geschlecht als Forschungskategorie berücksichtigt.“ Es zeigte sich, dass von 326 Studien letztlich nur 40 Studien und 5 Übersichtsarbeiten geschlechtsspezifisch auswertbar waren – der Großteil der Studien zu keilförmigen Defekten nahm keine nach Geschlecht differenzierte Betrachtung vor, obwohl es ätiologische Faktoren gibt wie Essstörungen, Alkoholismus, Bruxismus, Schwangerschaft mit Abhängigkeit vom Geschlecht. Tendenziell scheinen Männer häufiger und auch mit schwereren Defekten betroffen zu sein, während Frauen häufiger therapiert wurden. Gleissner: „Die Jury war begeistert von der systematischen Herangehensweise und dem innovativen Ansatz, mit dem nun endlich für den Bereich der Zahnmedizin und darüber hinaus die dringend notwendige Aufarbeitung der Literatur zur Bestimmung des aktuellen Wissensstands der geschlechtsspezifischen ZahnMedizin erfolgen kann.“ Mit dem Index steht nun ein Instrument zur Verfügung, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fächern stärkt. Stifter Dr. Tim Nolting M.Sc. gratulierte nach der Verleihung der Preisträgerin zu ihrer hilfreichen und wegweisenden Arbeit, die die Gender-Dentistry-Forschung auf eine neue Ebene hebe.

Forschung und Praxis – und Widerstände

Der „GDI Award for Excellence in Gender Dentistry“ honoriert langjähriges Engagement im Bereich der geschlechterspezifischen Zahnheilkunde und ist für „Senior Scientists“ eingerichtet, die sich der Vertiefung des Themas widmen und den Begriff der Gender Dentistry über die Ausrichtung ihrer Forschung, aber auch die Anwendung in der Praxis leben. Nicht zuletzt ehrt der Preis Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die als „führende Hand“ im Sinne des Mentoring Zahnärztinnen und Zahnärzte und vor allem junge Forscherinnen und Forscher unterstützen.

Mit dem diesjährigen Award ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Margrit Ann Geibel, Universität Ulm.
Sie habe und Implantologie, wirbt, anspornt, Mut macht und begeistert. Sie selbst möchte damit ein Ausbildungsdefizit an den Universitäten schließen und mehr Sicherheit bei der Durchführung von chirurgischen Therapien verleihen. Ein gleichfalls einzigartiges Unterrichtsangebot ist 2012 unter ihrer Feder an der Danube Private University in Krems, Österreich entstanden: Das Curriculum Gender Medizin / Gender Dentistry. Dr. Gleissner bezeichnete das Angebot als „Leuchtturm der zahnmedizinischen Lehre im Bereich geschlechtsspezifische ZahnMedizin“. Dr. Nolting begrüßte die Auswahl der Jury außerordentlich: Professorin Geibel stehe für wegweisende Forschung und Lehre im Bereich Gender in der zahnärztlichen Chirurgie und für den Transfer der Erkenntnisse aus der Hochschule in die Praxis.

Dr. Tim Nolting M.Sc., Vizepräsident des GDI e.V. und der Stifter der Awards.

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