Wissenschaftler fordern Zuckerabgabe auf Softdrinks
In Deutschland sieht die Nationale Reduktionsstrategie für Softdrinks eine weniger als halb so starke Zuckerreduktion vor, wie sie Großbritannien bereits erreicht hat. Bis 2025 soll der Zuckergehalt hierzulande nur um durchschnittlich 15 Prozent sinken. Viele Softdrinks werden auch danach noch deutlich zu viel Zucker enthalten. Bedeutsam ist auch nicht nur der Durchschnittswert, sondern welches Angebot der Kunde insgesamt zur Verfügung hat und was real gekauft wird. Beides verbessert sich nachweislich durch eine Zuckersteuer.
So ist in Portugal durch eine Steuer das Angebot an stark gezuckerten Produkten von zuvor 60,9 Prozent auf 36,8 Prozent aller Softdrinks gesunken (2). In Großbritannien hat sich der Absatz von mittel und stark gezuckerten Getränken durch die Softdrinksteuer halbiert. Zugleich ist der Verkauf von Wasser und zuckerarmen Getränken um 40 Prozent gestiegen. Die Mehrzahl der britischen Getränkehersteller sieht mittlerweile positive Auswirkungen der Zuckersteuer auf ihr Unternehmen – sie verkaufen mehr neue, zuckerärmere Produkte. Auch Deutschland sollte daher das große gesundheitsfördernde Potential einer Softdrinksteuer nutzen.