Warnung vor Fremdkapitalisierung des Gesundheitswesens im Zuge der Digitalisierung
Ein Ergebnis dieser neuen Regelung ist der Wagniskapitalfonds des Verbands der Privaten Krankenversicherer, Heal Capital. An dem Fonds beteiligen sich 20 private Krankenversicherer in Deutschland und er verfügt über ein Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro. Es wurden bereits drei Beteiligungen verkündigt, investiert wurde in das Klinik-Kommunikationstool Siilo, in die KI-Diagnose-Plattform Infermedia und in das Computer-Gehirn-Interface Ceregate. Aber auch die gesetzlichen Krankenkassen sehen durch das Digitale-Versorgungs-Gesetz die Chance, deutsche und auch europäische Investorennetzwerke zu etablieren und damit einen Standortvorteil für Gesundheits-Start-ups zu schaffen. Man erhofft sich, dass durch Fondsbeteiligungen die Digitalisierung vorangetrieben wird und Versorgungslücken geschlossen werden. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie, so verzeichneten viele Anbieter telemedizinischer Produkte einen starken Kundenanstieg.
Lars F. Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa dazu: „Es verwundert sehr, dass Ärzten in der Versorgung zahlreiche Kooperationen via Gesetz untersagt werden, aber gesetzliche Krankenkassen mit einem Fingerstreich in Start-ups investieren dürfen.“