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Studie zeigt: Digitalisierung in Praxen schreitet voran

Bild: rawpixel.com

Zum zweiten Mal zeigt die vom IGES Institut im Auftrag der KBV durchgeführte repräsentative Studie, wie es in deutschen Praxen um die Digitalisierung bestellt ist. Die Ergebnisse von 2019 verdeutlichen: 91 Prozent der Vertragsarztpraxen mit digitalen medizinischen Geräten haben diese zumindest teilweise an das Praxisverwaltungssystem angebunden, 67 Prozent der Hausärzte nutzen eine digitale Anwendung zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit.

„Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung in den Praxen schon weit vorangeschritten ist. Dies gilt vor allem für die Bereiche Praxisorganisation und -management sowie Dokumentation. Tatsächlich sind das die Bereiche, in denen Ärzte die Digitalisierung am ehesten als Fortschritt wahrnehmen“, sagte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV bei der Präsentation der Ergebnisse. „Dort, wo die Anwendungen weiterhelfen und auch durchdacht sind, macht die Digitalisierung Sinn“, so Gassen weiter.

Rund Dreiviertel der Vertragsarztpraxen (76 Prozent) nutzen mehrheitlich oder vollständig die digitalisierte Patientendokumentation. Im Vorjahresvergleich lag der Wert noch bei 73 Prozent.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Viele Ärzte und Psychotherapeuten geben Sicherheitslücken im EDV-System als hemmenden Faktor für die weitere Digitalisierung an. Statt 54 Prozent (2018) nennen dies mittlerweile 60 Prozent der Befragten als stark hemmenden Faktor. „Die Zahlen zeigen, dass viele Ärzte und Psychotherapeuten unsicher sind“, so KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. „Wir als KBV – und das KV-System insgesamt – nehmen die Sorgen der Praxen ernst. Wir setzen uns ein für eine sensible Gestaltung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es bedarf sinnvoller politischer Regelungen. Im Gesetzgebungsverfahren des Digitale-Versorgung-Gesetzes ist vorgesehen, dass die KBV die Möglichkeit zur Erstellung einer Richtlinie zur IT-Sicherheit erhält. Diese soll Praxen dann unterstützen und Sicherheit geben“, ergänzt Kriedel.

Ärzte und Psychotherapeuten sorgen sich zudem um den direkten Kontakt zum Patienten. So befürchten 43 Prozent eine Verschlechterung der Arzt-Patienten-Beziehung. Eine Fernbehandlung lehnen die meisten ohne vorherigen persönlichen Erstkontakt ab, im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch bei den Psychotherapeuten die Bereitschaft für allgemeine Online- und Videosprechstunden um 10 Punkte auf 25 Prozent gestiegen.

Das IGES Institut hat die Erhebung im Auftrag der KBV durchgeführt. Dazu wurden circa 8.900 Arztpraxen kontaktiert, etwa 2.100 Datensätze konnten ausgewertet werden. Das PraxisBarometer Digitalisierung 2019 stellt damit erneut die bislang umfassendste repräsentative, wissenschaftlich begleitete Befragung von Ärzten und Psychotherapeuten zum Stand der Digitalisierung dar.

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