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Schlafapnoe: Erfolgreiche Heilung statt Symptombehandlung

Patient vor und nach der Umstellungsoperation
Bilder: Prof. Dr. Dr. Hans Pistner

Ein ursprünglich vitaler, selbstständiger Patient litt seit Jahren an erhöhtem Blutdruck mit daraus resultierender verminderter Herzleistung und ausgeprägter Tagesmüdigkeit. Vor einem Jahr wurde im Schlaflabor eine schwere Obstruktive Schlafapnoe (OSA) als Ursache erkannt. Da der 47-Jährige nicht auf Lebenszeit eine CPAP-Maske tragen möchte, musste eine andere Lösung gefunden werden. Was den Mann letztendlich von seinem Leiden befreit und geheilt hat, zeigt dieses Fallbeispiel.

 

 

Dreidimensionale Atemwegs-Diagnostik  

Die Basisdiagnostik (Polysomnographie, kardiologische und pulmologische Untersuchungen) des Patienten lag vor. Als nächstes erfolgte ambulant und ohne Narkose die dreidimensionale Untersuchung des oberen Atemweges von der Nase bis zum Kehlkopf mittels Digitaler Volumen-Tomographie (DVT). Eine spezielle Software (z.B. SICAT AirR) konnte nun die entscheidende Engstelle identifizieren und patientenverständlich darstellen: Der Mann hat bei geschlossener Zahnreihe einen kompletten Atemwegsverschluss.

oben: Atemwegsverschluss (rote Markierungen) bei
geschlossener Zahnreihe hinter dem weichen Gaumen
und hinter dem Zungengrund

unten links: Operationssimulation mit Vorverlagerung
von Ober- und Unterkiefer um je 10 Millimeter unter
Beibehalten der Verzahnung

unten rechts: Hinter Zungengrund und weichem
Gaumen ist der nun freie Atemweg mit blauem Pfeil markiert

MKG-chirurgische Vorverlagerung von Ober- und Unterkiefer

Eine Unterkiefervorverlagerungsschiene (UPS) war bei dieser Situation nicht ausreichend wirksam. Deshalb entschloss sich der Patient – nach eingehender Aufklärung und Überlegung – zu einer MKG-chirurgischen Vorverlagerung von Ober- und Unterkiefer zur Erweiterung des Atemweges. Mit einer Operationssimulation wurde die Verlagerung der beiden Kiefer vorbereitet: Ober- und Unterkiefer sollen je 10 Millimeter vorverlagert, die Verzahnung und die Position der Kiefergelenke beibehalten werden.







Links dreidimensionale Atemwegsdarstellung im Schlussbiss vor
und rechts nach der Umstellungsoperation.

Die Farbkodierung zeigt mit rot einen engen
und mit grün einen gut ausreichenden Atemweg an.

Die Atemwegsvergrößerung mittels Umstellungsosteotomie unter Erhalt oder sogar Optimieren der Verzahnung kann als kausale Therapie der OSA gewertet werden. Der Patient ist geheilt und benötigt keine weiteren Hilfsmittel mehr. Sein Fazit: „Ich wusste nicht, wie leicht Atmen sein kann.“

Bildnachweis: DGMGK / Prof. Dr. Dr. Hans Pistner

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