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Prophylaxe ≥ PZR?

Bild: © proDente e.V.

Kongress Zahnärztliches Personal beim 60. Bayerischen Zahnärztetag

| Prophylaxe ist weitaus mehr als eine professionelle Zahnreinigung (PZR) – oder? Diese Frage bildet das Zentrum des Kongresses für das zahnärztliche Personal beim Bayerischen Zahnärztetag 2019. Das Programm der Jubiläumsveranstaltung findet heuer besonders großes Interesse beim gesamten Praxisteam – die Anmeldezahlen sind hervorragend.

„Die Tätigkeiten unseres zahnärztlichen Personals werden zunehmend komplexer und verantwortungsvoller. Ein elementares Kompetenzfeld ist die Unterstützung und Motivation unserer Patienten für eine beständig gute Mundgesundheit“, erläutert Dr. Silvia Morneburg, Referentin Zahnärztliches Personal der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK). Zusammen mit Co- Referent Dr. Peter Maier moderiert sie die vielseitige und praxisorientierte Veranstaltung.

Dr. Maier ergänzt: „Dieser wichtigen Entwicklung trägt der Bayerische Zahnärztetag 2019 Rechnung. Der Kongress Zahnärztliches Personal steht dieses Jahr unter dem Motto ‚Prophylaxe ≥ PZR?‘ und bietet vor allem Beiträge zu Prophylaxe und Parodontologie. Weitere Bereiche sind Impfschutz, Notfall- und Qualitätsmanagement, die Abrechnung von Prophylaxeleistungen und die Datenschutz-Grundverordnung.“ Der Bayerische Zahnärztetag unter dem Leitthema „60 Jahre Bayerischer Zahnärztetag – 60 Jahre Prophylaxe“ feiert 2019 sein 60-jähriges Jubiläum. Er findet vom 17. bis 19. Oktober im Hotel The Westin Grand München statt.

60 Jahre Erfolgsmodell Prophylaxe

Die zweitägige Fortbildung für das zahnärztliche Personal läuft parallel zum wissenschaftlichen Programm für Zahnärzte. Die Hälfte der insgesamt acht Vorträge beleuchtet das Thema Prophylaxe und Prävention aus historischem, aktuellem und zukunftsgewandtem Blickwinkel. Bernita Bush Gissler aus Lommiswil in der Schweiz veranschaulicht die Erfolgsfaktoren in ihrem Referat „60 Jahre Prophylaxe: Grundlagen – Fortschritt – Ausblick“. Sie bringt auf den Punkt, warum die evidenzbasierte Behandlung wichtiger denn je ist und unterstreicht die Schlüsselkompetenz des zahnärztlichen Personals dabei.

Auf Entwicklungen und manchen Paradigmenwechsel geht Dr. Dirk Vasel, Leinfelden-Echterdingen, in seinem Beitrag „Parodontologie: Gestern – Heute – Morgen“ ein. Er zeigt, wie das Wissen über medizinische und psychologische Zusammenhänge in die Prävention und Therapie der Parodontitis eingeflossen ist und den individuellen, schonenden Ansatz von heute geprägt hat.

Als Fazit solcher Betrachtungen steht für Prof. Dr. Johannes Einwag, Stuttgart, die Erkenntnis: „Prophylaxe funktioniert – Bei allen“. Nur wird längst bekanntes Know-how nicht konsequent genug umgesetzt. Dreh- und Angelpunkte sind das mechanische Biofilmmanagement mit professioneller Unterstützung im zahnärztlichen Team und die Compliance des Patienten.

Den facettenreichen Streifzug durch das Thema Vorsorge beendet Irmgard Marischler aus Bogen mit „PZR-Abrechnung leicht gemacht“. Sie hat Tipps für die Erstellung eines individuellen Prophylaxekonzepts und erklärt, wie es sich an die neuesten Entwicklungen im Abrechnungsund Dokumentationswesen anpassen lässt.

Praxisbetrieb zwischen Medizin und Vorschriften

Prof. Dr. Johannes Bogner, München, lenkt den Blick auf Impfungen im Praxisalltag. Darüber hinaus informiert er über Neuerungen bei Impfstoffen und Verbesserungen der Effektivität gängiger Wirkstoffe. Rasch wird klar, wie sinnvoll ein guter Impfschutz im Berufs- und Privatleben – insbesondere auf Reisen – ist.

Das Qualitätsmanagement einer Zahnarztpraxis ist ein ebenso verantwortungsvoller wie aufwendiger Bereich, dem sich Dr. Thomas Reinhold, Nürnberg, widmet. In seinem Vortrag „Qualitätsmanagement: Gewusst wie“ präsentiert er Werkzeuge, Systeme und Prinzipien, mit denen sich trotz formeller Vorgaben und Vorschriften die Freude an der Arbeit bewahren lässt.

Der Datenschutz berührt das Vertrauensverhältnis zwischen Zahnarztpraxis und Patienten. Dr. Christian Steinmann, München, zieht eine Zwischenbilanz nach einem Jahr Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Er geht der Frage nach, wie weit deren Umsetzung die Praxisabläufe belastet und gibt Antworten auf zentrale Details.

Das Referat von Philipp Sauerteig, Augsburg, befasst sich mit dem Notfallmanagement in der zahnärztlichen Praxis. Er zeigt, worauf es ankommt, um im Fall der Fälle schnell, zielorientiert und effektiv zu handeln. Zentrale Punkte sind eine klar definierte Aufgabenverteilung, eine Notfallausrüstung, die allen Mitarbeitern vertraut ist, sowie medizinisches Basiswissen.

Ehrung der Absolventen

Wie in den Vorjahren werden die Urkunden der BLZK an erfolgreiche Absolventen der Aufstiegsfortbildungen Zahnmedizinische Prophylaxeassistenz (ZMP), Dentalhygiene (DH) und Zahnmedizinische Verwaltungsassistenz (ZMV) verliehen. Die Prüfungsbesten erhalten zudem die Meisterpreisurkunde der Bayerischen Staatsregierung.

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