Privatversicherte werden immer wichtiger für Ärzte und Zahnärzte
Im Durchschnitt beträgt der Mehrumsatz für jede Arztpraxis 54.319 Euro im Jahr, das sind 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Effekt zugunsten der Leistungsanbieter ist vermutlich sogar noch deutlich höher, da in der Praxis noch zahlreiche Rechnungen hinzukommen, die Privatversicherte nicht zur Erstattung einreichen, um stattdessen von Bei-tragsrückerstattungen zu profitieren.
Die neue Studie zeigt zugleich, dass der Kostenanstieg in der Gesetzli-chen Krankenversicherung (GKV) seit Jahren deutlich höher ist als in der Privaten Krankenversicherung (PKV). In den letzten zehn Jahren (2007-2017) stiegen die Leistungsausgaben je Versicherten in der PKV um 38,2 Prozent, in der GKV aber um 45,6 Prozent. In der Folge dieses Kostenanstiegs dürfte sich auch der bereits seit 10 Jahren zu be-obachtende Trend fortsetzen, dass die Beitragsbelastung je Versicherten in der GKV im Schnitt stärker steigen wird als in der PKV.
Die WIP-Studie verweist zudem auf einen engen Zusammenhang von Alterung und PKV-Mehrumsatz. Dies hat auch Auswirkungen auf die regionale Verteilung der Mehrumsätze: Je älter das Durchschnittsalter der Privatversicherten in einer Region, desto höher der regional ver-bleibende Mehrumsatz. Damit kommt ein überdurchschnittlicher Anteil des Mehrumsatzes ländlichen Regionen zugute, da sie im Vergleich zu städtischen Gebieten meist einen höheren Altersschnitt aufweisen.
Die WIP-Studie „Mehrumsatz und Leistungsausgaben von PKV-Versicherten – Jahresbericht 2019“ kann im Internet unter www.wip-pkv.de heruntergeladen werden.