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Patienteninfo zum Tag des Babys am 02. Mai: Von Anfang an die richtige Zahnpflege

Bild: Andrea Stalmashonak/Fotolia.com / Informationsstelle für Kariesprophylaxe

Anlässlich des Tages des Babys am 02. Mai schaut die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) auf die Besonderheiten der Zahnpflege bei den Kleinsten. Denn schon der Durchbruch des ersten Zahns bildet den Grundstein für das Milchgebiss sowie für die bleibenden Zähne.

„Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass die Kariesprophylaxe bereits ab dem ersten Zahn beginnt. Sobald sich mit etwa dem sechsten Lebensmonat das erste Zähnchen zeigt, sollten Eltern mit dem Kinder- und Zahnarzt über geeignete Fluoridierungsmaßnahmen sprechen und die erste Vorsorgeuntersuchung planen“, sagt Professor Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Um die Kinder schon früh an das regelmäßige Zähneputzen zu gewöhnen, hilft es, wenn die Eltern zur Zahnbürste greifen und die ersten Zähnchen von Anfang an zweimal täglich mit fluoridierter Kinderzahnpasta (Reiskorngröße mit 1.000 ppm Fluorid, ab dem zweiten Lebensjahr Erbsengröße) putzen. Zusätzlich sollte circa ab dem ersten Lebensjahr, wenn die Kinder an der Familienverpflegung teilnehmen, fluoridiertes Speisesalz seinen festen Platz in der Ernährung finden.

„Milchzähne müssen nicht so gründlich gepflegt werden, sie fallen ja aus!?“

Das Gegenteil ist der Fall! Zimmer erklärt: „Gerade Milchzähne sind anfällig für Karies, da ihr Zahnschmelz nur halb so dick ist wie der von bleibenden Zähnen. Gleichzeitig ist der Mineralstoffgehalt des frischen Zahnschmelzes deutlich geringer.“ Mangelnde Mundhygiene, fehlende oder unzureichende Fluoridierung und falsche Ernährung, zum Beispiel mit zuckerhaltigen Getränken, führen dann sehr schnell zu Karies. Wird die Karies nicht rechtzeitig behandelt, bringt sie nicht nur Schmerzen mit sich, sondern die Zähne können sogar ausfallen oder müssen gezogen werden – Fehlstellungen der nachfolgenden Zähne sind eine mögliche Folge. „Aber das ist nicht das einzige Problem“, führt Zimmer weiter aus. „Die Milchzähne sind wichtig für die Sprachentwicklung sowie das Gesichtswachstum und tragen damit eine hohe Bedeutung für die Psyche des Kindes. Außerdem werden sie zum natürlich Kauen benötigt. Ein nicht funktionsfähiges Milchgebiss kann deshalb zu einer Mangelernährung führen.“

Kranker Mund durch Schnuller ablecken?

Aber nicht nur Karies kann den Kindermund gefährden, sondern manchmal auch das Ablecken des Schnullers durch die Familie. Sollte also ganz darauf verzichtet werden? „In dem elterlichen Bakteriencocktail befinden sich häufig Erkältungskeime oder andere Erreger von Infektionen“, weiß Professor Zimmer. „Fast jeder Erwachsene trägt zudem Herpes-Viren in sich, die bei Kindern vor allem in den ersten drei Lebensmonaten zur lebensbedrohlichen Gefahr werden können. Bei akuten Infektionen oder einem Herpes-Ausbruch sollte der Schnuller daher nicht selbst in den Mund genommen werden.“ Wer gesund ist, darf aber ruhig den Schnuller ablecken, da es auch Vorteile für die Gesundheit des Kindes hat: Wie eine schwedische Studie zeigt, kann das Ablecken die Immunisierungen fördern und das Allergierisiko senken. Die Forscher fanden heraus, dass sich durch den Kontakt des Kindes mit unterschiedlichen Mikroorganismen das Risiko einer Neurodermitis um 63 Prozent und das Auftreten von Asthma um 88 Prozent reduzierte.1

 

Quelle

1. Hesselmar B et al. (2013): Pacifier Cleaning Practices and Risk of Allergy Development. PEDIATRICS 131:6

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