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Patienteninfo: zahnfreundliche Durstlöscher

Bild: philipphoto, Fotolia.com / Informationsstelle für Kariesprophylaxe

So schmeckt der Sommer

| Wenn die Temperaturen wieder in die Höhe klettern, wächst die Lust auf kühle Erfrischungsgetränke – aber Achtung! Denn der Genuss von sauren Getränken wie Softdrinks, Obstsäften und -schorlen kann zu Zahnerosionen führen. Auslöser für die Schäden am Zahnschmelz sind Säuren, die Getränke von Natur aus enthalten oder die bei der Herstellung zugesetzt werden.

„Wer ständig an säurereichen Getränken nippt, riskiert ein Erweichen der Zahnoberflächen“, warnt Professor Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. „Kommen anschließend mechanische Belastungen wie Kauen harter Nahrungsbestandteile oder druckvolles Zähneputzen mit Zahnpasta hinzu, kann das die aufgeweichten Zahnoberflächen regelrecht abschmirgeln“, erklärt der Experte. Während die Schäden anfänglich noch im Zahnschmelz lokalisiert sind, können sie später auch auf das Zahnbein (Dentin) übergehen.

Entscheidend für die zahnzerstörende Wirkung von Getränken ist ihr Säuregrad. „Bei Getränken mit einem pH-Wert unter 4 wie Frucht- und Multivitaminsäften, Limonaden, Sport- und Energydrinks lassen sich bei häufigem Genuss deutliche Erosionen feststellen“, so Professor Zimmer. Auch Eistees oder Tee mit Zitrone können den Zähnen zusetzen. Allerdings ist der pH-Wert der Getränke nicht allein entscheidend. Die Art der Säure und gegebenenfalls in dem Getränk enthaltenes Kalzium oder Phosphat haben einen erheblichen Einfluss auf dessen erosive Wirkung. So ist Zitronensäure viel erosiver als Phosphorsäure. Andererseits kann der Zusatz von Kalzium zu einem Orangensaft dessen Erosivität deutlich reduzieren. „Getränke wie Mineralwasser, Trinkwasser aus der Leitung oder Kräutertees ziehen dagegen keine erosiven Schmelzveränderungen nach sich. Sie sind deshalb ideale Durstlöscher – auch weil sie kalorienfrei sind“, empfiehlt Professor Zimmer.

Permanente Säureattacke

Ähnlich wie bei Süßigkeiten wirkt sich der wiederholte, über den ganzen Tag verteilte Genuss säurereicher Getränke besonders negativ aus. Der Konsum größerer Mengen, auf einmal getrunken, ist dagegen für die Zähne eher unproblematisch. Nach dem Genuss können ein großer Schluck Wasser oder Milch sowie ein Zahnpflegekaugummi helfen, das Übermaß an Säure im Mund schneller zu neutralisieren. Auch Käse wirkt der Entkalkung der Zähne entgegen. Nicht zuletzt deshalb beenden Franzosen eine Mahlzeit gerne mit Käse.

Fluoride machen die Zähne widerstandsfähig

Um die Zähne vor Säureattacken wirksam zu schützen, gilt es aus zahnmedizinischer Sicht, sie möglichst widerstandsfähig zu machen. Dabei haben sich Fluoride als besonders wirksam erwiesen. Fluorid ist ein wichtiger Baustein des Zahnschmelzes. Es hemmt die Bildung von Karies und repariert beginnende kariöse Stellen. Fluoride helfen Mineralstoffen wie Kalzium und Phosphat, in die Zähne zu gelangen. Gleichzeitig verhindern sie, dass sich die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herauslösen. So wirken sie einer Demineralisierung entgegen und machen den Zahnschmelz widerstandsfähig gegen Säuren.

Um diese Wirkung voll auszuschöpfen, sollten Fluoride regelmäßig zugeführt werden. Die generelle Verwendung von fluoridiertem Speisesalz hat sich dabei besonders bewährt. Es wirkt vor dem Verschlucken lokal durch den direkten Kontakt mit der Zahnoberfläche. Zudem erhöht es die Fluoridkonzentration im Speichel und schützt so schon beim Essen vor Karies. Zahnärzte empfehlen deshalb, im Haushalt ausschließlich Fluoridsalz zu verwenden. Daneben gehören fluoridhaltige Zahnpasten zur täglichen Zahnpflege, und zwar mindestens zweimal pro Tag.

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