Neuerlichen Lockdown mit allen Mitteln verhindern
Es bestehe allerdings auch kein Grund, in Anbetracht des Infektionsgeschehens in Panik zu verfallen, erklärte Reinhardt im Interview mit dem Fernsehsender WELT TV (18.08.2020). Er rief dazu auf, die „relativ einfachen Maßnahmen der Infektvermeidung“ wie das Tragen von Masken oder die Beachtung der Abstandsregeln weiterhin einzuhalten.
Gleichzeitig warnte der BÄK-Präsident in der Zeitung DIE WELT (19.08.2020) vor einer Überlastung der Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern. „Derzeit sehen wir sehr deutlich, dass die Beschäftigten im Öffentlichen Gesundheitsdienst an ihre Belastungsgrenzen gehen und häufig deutlich darüber hinaus“, sagte Reinhardt. „Neben langfristig wirksamen Reformen brauchen die Gesundheitsämter bei weiter steigenden Infektionszahlen schnell wirksame Ad-hoc-Hilfen und kurzfristige Verstärkung.“ So sei der Aufbau eines Freiwilligenregisters denkbar, auf das im Bedarfsfall zurückgegriffen werden könne. Darüber hinaus sei ein einheitlicheres Vorgehen notwendig. „Es kann nicht sein, dass sogar innerhalb eines Bundeslandes unter gleichen Rahmenbedingungen von Kommune zu Kommune unterschiedliche Kriterien zum Beispiel bei den Quarantäneregelungen gelten“, kritisierte Reinhardt.