KZVB begrüßt TI-Nachverhandlungen auf Bundesebene
Hintergrund der Verhandlungen ist, dass die Krankenkassen den Ärzten und Zahnärzten die Kosten für die Anbindung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) an die TI erstatten. Die im vergangenen Jahr ausgehandelten Pauschalen sind in der Höhe zeitlich gestaffelt, da KBV, Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband von sinkenden Preisen ausgegangen waren, wenn durch mehrere Anbieter eine echte Marktsituation entsteht. Diese Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt. Bislang gibt es immer noch nur einen einzigen Anbieter. Durch die Nachverhandlungen steht nun fest, dass Praxen ab Juli für den Konnektor deutlich mehr Geld erhalten als bislang vereinbart war. Statt der bisher vereinbarten 720 Euro sind das im dritten Quartal nun 1.719 Euro, ab dem vierten Quartal 1.547 Euro. Hinzukommen wie bisher jeweils 435 Euro für ein stationäres Kartenterminal sowie 900 Euro für die Installations- und Integrationsaufwände in die Praxisverwaltungssysteme.
Die KZVB geht davon aus, dass auch Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband zügig zu einer vergleichbaren Einigung kommen werden, was die Kosten für die Online-Anbindung der eGK betrifft. „Nicht nur die Ärzte brauchen Planungssicherheit – auch die Zahnärzte wollen wissen, dass sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben für etwas, was in erster Linie den Krankenkassen dient“, erklärte Dr. Rüdiger Schott, stellvertretender Vorsitzender der KZVB.
Den Gesetzgeber fordert die KZVB indessen auf, die Fristen für den Online-Rollout der eGK zu verlängern. „Es kann nicht sein, dass die Zahnärzte nur bis Ende des Jahres Zeit haben, die nötigen Voraussetzungen für den Online-Rollout zu schaffen, wenn es noch keinen Markt für Konnektoren gibt“, betonte Berger. Beim Konnektor handelt es sich um eine Art Router, der die Praxis-IT-Systeme über einen Internetanschluss mit der TI verbindet. Sobald weitere Konnektoren verfügbar sind, werden GKV-Spitzenverband und KBV die Vereinbarung überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Auch diese Lösung hat aus Sicht der KZVB Vorbildcharakter für die Verhandlungen zwischen Zahnärzten und Krankenkassen auf Bundesebene.