KZBV zum IQWiG-Bericht: Chance auf Versorgungsverbesserung gewahrt
Erfreulich ist vor allem, dass das IQWiG die seitens der Wissenschaft geäußerten berechtigten Kritikpunkte am Vorbericht aufgegriffen und in weiten Teilen im Abschlussbericht umgesetzt hat. Das ist eine gute Nachricht für die nachhaltige Verbesserung der Versorgung von Millionen von Patientinnen und Patienten. Als stimmberechtigte Trägerorganisation wird die KZBV die Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss weiter aktiv mitgestalten. Mitentscheidende Aspekte der Erfahrung von Zahnärzten und der Erwartungen von Patienten werden dabei den nötigen Stellenwert bekommen.“
Hintergrund: Das neue PAR-Versorgungskonzept
Die KZBV hatte auf dem Deutschen Zahnärztetag im November 2017 gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ihr neues Versorgungskonzept zur Behandlung parodontaler Erkrankungen vorgestellt. Es basiert auf international anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen, berücksichtigt den medizinischen Fortschritt und soll die derzeitig geltende Behandlungsstrecke im GKV-System aktualisieren. Damit wären die Voraussetzungen für eine wirksame Bekämpfung der Parodontitis geschaffen. Das Konzept, das unter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) entwickelt wurde, kann auf der Website der KZBV abgerufen werden.
Hintergrund: Parodontale Erkrankungen
Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die wesentlich durch bakterielle Beläge auf Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen verursacht wird. In einem schubweise verlaufenden Prozess werden Gewebe und Knochen zerstört, die für den Halt des Zahnes verantwortlich sind. Da der Verlauf der Krankheit in der Regel zunächst schmerzlos ist, bleibt die Parodontitis oftmals lange Zeit unentdeckt. Wissenschaftliche Studien geben Hinweise auf Zusammenhänge mit Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangerschaftskomplikationen. Parodontale Erkrankungen sind der Hauptgrund für den Verlust von Zähnen bei Erwachsenen. Nach Hochrechnungen sind etwa 12 Millionen Erwachsene in Deutschland von einer schweren parodontalen Erkrankung betroffen.