Kinderzahnärzte empfehlen spielerische Mundpflege bei Kindern mit Handicap und Pflegebedarf
Im Kleinkind- und Grundschulalter brauchen Kinder mit Einschränkungen/Handicap oft längere und umfangreicherer Assistenz sowie individuell abgestimmte Hilfsmittel. "Ein Patentrezept gibt es nicht", betont BuKiZ-Vorstandsmitglied Dr. Monika Prinz-Kattinger. Für die Zahn- und Mundpflege im Kleinkindalter gilt generell: Dauernuckeln mit Schnuller oder Flasche vermeiden, Wasser und Tee statt gesüßten und säurehaltigen Getränken (Säfte und Schorlen) anbieten, auf übermäßigen Konsum zuckerhaltiger Speisen verzichten, mindestens zweimal am Tag Zähne und Mund in entspannter Atmosphäre gründlich reinigen, am besten jedes halbe Jahr Kontrolltermin in der Zahnarztpraxis vereinbaren. Dabei hilft das "Zahnärztliche Kinderuntersuchungsheft" (UZ-Heft).
Für Kinder mit Handicap empfiehlt die Kinderzahnärztin aus Traunstein eine auf die jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmte Zahn- und Mundpflege: "Wichtig sind spielerische Rituale mit immer denselben Abläufen. Dabei können unterstützende Zahnputzlieder hilfreich sein. Finden Sie heraus, ob Ihr Kind lieber sitzend oder liegend Zähne putzt. Unterstützend wirken Dreikopfzahnbürsten oder Hilfsmittel zum schonenden Offenhalten des Mundes. Bei der Auswahl berät Sie Ihre Zahnarztpraxis." Bei älteren Kindern und Jugendlichen bieten sich Uhren oder elektrische Bürsten an, die - mit einer App kombiniert - die Putzzeit anzeigen. Diese sollten möglichst einen Andrucksensor haben. Die Zahnpasta sollte unbedingt fluoridhaltig sein und nur in erbsengroßer Menge aufgetragen werden. Wenn die Kinder ausspucken können, ist die Verwendung von einem fluoridhaltigen Gel einmal pro Woche sinnvoll.