Jeder Sechste vermutet Fehler bei Diagnose oder Therapie
"Behandlungen sicherer zu machen, ist eine der wichtigsten Herausforderungen des Gesundheitswesens", sagt Hardy Müller, TK-Beauftragter für Patientensicherheit. "Es ist deshalb ein richtiges Zeichen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr erstmals einen "World Patient Safety Day" als weltweiten Aktionstag ausgerufen hat." So soll das Thema Patientensicherheit in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Experten schätzen, dass es allein in Krankenhäusern in Deutschland bei jährlich rund 20 Millionen Behandlungen etwa 400.000 bis 800.000 Mal zu vermeidbaren Fehlern kommt.
Deutlich mehr als die Hälfte der vermuteten Fehlgriffe passieren im Krankenhaus
62 Prozent der Befragten, die bei sich in den vergangen zehn Jahren einen Fehler vermutet haben, gaben an, dass im Krankenhaus etwas schief gelaufen sei. 37 Prozent gaben an, der Fehlgriff sei in einer Arztpraxis passiert. Jeder zweite vermutete Fehler ist laut Umfrage bei einer Untersuchung oder Diagnose aufgetreten (53 Prozent). Lediglich 42 Prozent der Befragten haben sich externe Hilfe oder Beratung geholt. Fast drei Viertel (71 Prozent) wandten sich an einen anderen Arzt. Ein Viertel (25 Prozent) sprach den behandelnden Arzt an.
Fehlerberichts- und Lernsysteme helfen Praxen, Fehler zu vermeiden
Das Projekt CIRSforte unterstützt aktuell 200 Arztpraxen dabei, ein Fehlerberichts- und Lernsystem einzuführen, um Schwachpunkte und Risiken in den Arbeitsabläufen zu identifizieren. Dabei sollen die Ärzte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch einen offenen Austausch über Fehler oder andere kritische Ereignisse lernen.