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Implantologie – Ästhetik – Netzwerk: Gemeinsam veranstalteter Kurs beim Dental Summer

Gemeinschaftskurs von DGI, DGÄZ und Dentista mit den Referenten (von links): Prof. Dr. mult Robert Sader, Prof. Dr. Dr. Al-Nawas, RA Carsten Wiedey und Dr. Dr. Anette Strunz

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, ging das Tages-Seminar für Implantologie-Einsteiger beim diesjährigen Dental Summer Ende Juni in Timmendorf in die zweite Runde. Das Programmpaket der Veranstalter beinhaltete alles rund um Ästhetik und Funktion seitens der DGÄZ und wichtige Tipps zum Start in die Implantologie von der DGI. Rechtliche Aspekte für angestellte implantierende Zahnärztinnen und Zahnärzte steuerten der BdZA und der Verein Dentista bei, von dem auch Anregungen für eine positive Kommunikation als Beitrag zum Behandlungserfolg kamen.

Los ging die Veranstaltung „My First Implant“ mit einem Vortrag von Prof. Dr. Bilal Al-Nawas (Mainz), DGI-Vorstandsmitglied. Bei ihm drehte sich alles um den besten Zahn für die erste eigene Implantation mit wertvollen Tipps in Hinblick auf die Auswahl der ersten Patienten. Demnach solle man mit „einfacheren“ Fällen beginnen, beispielsweise mit einer Einzelzahnversorgung im Molarenbereich, und nicht mit einer komplexen Frontzahnversorgung mit hohem ästhetischen Anspruch oder gar einem Patienten mit Parodontitis. Sein Rat an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Wenn man noch nicht viel Implantologie-Erfahrung hat, solle man zur Stressreduktion so viel wie möglich aus der OP-Situation heraus verlagern. Hierbei sei es von zentraler Bedeutung, im Vorfeld Bohrschablonen anfertigen zu lassen und diese in jedem Fall bei den Pilotbohrungen zu verwenden.
 
Im Anschluss referierte RA Carsten Wiedey (Hamburg), Beirat Rechtsfragen bei Dentista und BdZA, zum Thema „Implantologie als angestellter Zahnarzt“. Hierzu hatte er sich im Vorfeld rund 20 Fragen überlegt, auf die er in seinem Vortrag rechtlich fundierte Antworten lieferte. Was dürfen angestellte Zahnärzte überhaupt selbst entscheiden? Darf vom Praxiskonzept abgewichen werden und wer haftet eigentlich, wenn etwas schiefgeht? In Hinblick auf letztere Frage legte RA Wiedey den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ans Herz, in jedem Fall auch selbst eine eigene Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen, um eine direkte Übersicht darüber zu haben, was alles abgesichert ist. Denn auch wenn man über den Arbeitsvertrag beim Praxisinhaber mitversichert ist, habe dieser im Zweifelsfall keinen allumfassenden Überblick in Bezug auf den Umfang seiner Berufshaftpflicht. Mit einer eigenen Versicherung, die zudem nicht viel kostet, könne man als angestellter Zahnarzt immer ruhig schlafen.
Schwerpunktthema seitens der DGÄZ war die Augmentation, die bei entsprechenden Voraussetzungen sowohl ästhetisch als auch hinsichtlich der Funktion deutlichen Einfluss auf ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis haben könne. DGÄZ-Präsident Prof. Dr. mult. Robert Sader (Frankfurt) vermittelte den interessierten Teilnehmern viele Basiskenntnisse rund um Augmentate. Es ging um ihre Einsatzgebiete zur Verbesserung des Implantatlagers und zur Optimierung von Situationen bei nicht ausreichendem Hartgewebe. Mit ihnen lassen sich auch die Weichgewebeverhältnisse verbessern und durch den Ausgleich verloren gegangenen Volumens rund um die Mundregion auch die Ästhetik optimieren.
 
Wie sehr Entspannung und positive Kommunikation den Behandlungserfolg beeinflussen, machte Dr. Dr. Anette Strunz (Berlin) als Referentin des Dentista e.V. deutlich: Als Arzt könne und müsse man zum Angstabbau beitragen und den Patienten dabei helfen, zu entspannen. Dadurch könne eine bessere Wundheilung erzielt werden, da der postoperative Verlauf auch damit zu tun habe, wie sich der Patient vor und während einer Implantation fühlt. Dr. Strunz plädierte in ihrem Vortrag dafür, alle fünf Sinneskanäle in der Zahnarztpraxis zu bedienen, da neben der verbalen Kommunikation auch nonverbalen Faktoren wie Ambiente, Geruch und Geräusche eine wesentliche Rolle spielen. So könne man durch viele kleine aber elementare Feinheiten in der Praxis dafür sorgen, dass die Patienten sich wohl fühlen und der Heilungserfolg optimiert wird.

Im Mittelpunkt des Kurstages stand der in drei Teile untergliederte Hands-on-Part, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer — unterstützt von Camlog, Geistlich und Bienair — vieles ausprobieren konnten. Zunächst übten sie das Implantieren am Kiefermodell und bekamen dabei ein Gefühl für Ausmaße und Kraftkontrolle. Darauf folgten Übungen der offenen und geschlossenen Abdrucknahme und auch Augmentationen konnten die Teilnehmer üben. Dabei erfuhren sie, was ein Vorbohrer ist, welche Instrumente welche Aufgabe leisten, welche Implantate es gibt und wie man eine Implantatversorgung konstruiert von Abformung bis Abutment.

Abschließend stellten sich die implantologischen Referenten in einer Podiumsrunde den Fragen der jungen Kolleginnen und Kollegen und berichteten über ihren eigenen Weg in die Implantologie. Auch im kommenden Jahr werden die Veranstalter das erfolgreiche Seminar wieder im Rahmen des Dental Summers anbieten. Anmeldungen sind ab sofort über die Website des IFG möglich.

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