Im Schulterschluss mit der Bundesebene
Eine einstimmig vom Parlament der bayerischen Zahnärzte verabschiedete Resolution will den Stopp der Kommerzialisierung der zahnärztlichen Versorgung. Gefordert wird weiterhin die Sicherstellung des Patientenschutzes – auch in allen Bereichen des Gesundheitswesens, die nicht der berufsrechtlichen Aufsicht der Zahnärztekammer unterliegen. Die Honorierung der privatzahnärztlichen Leistungen soll durch einen „angemessenen, jährlich dynamisierten Punktwert“ gewährleistet werden. Der Abbau überflüssiger Bürokratie auf nationaler und europäischer Ebene sowie der verantwortungsvolle Umgang mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind weitere Kernforderungen der BLZK.
Tiefgreifender Strukturwandel
Die Zahl der Angestellten in der Zahnärzteschaft steigt stark und kontinuierlich, die Niederlassungsbereitschaft sinkt. Der Anteil der Zahnärztinnen im Berufsstand nimmt ständig zu. Diesem Strukturwandel muss mit geeigneten Maßnahmen Rechnung getragen werden. Die BLZK-Vollversammlung fordert die Bayerische Staatsregierung auf, die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nach dem Bedarf der freien Heilberufe auch und besonders in ländlichen Regionen auszubauen und „eine zeitlich ausreichende, wohnortnahe Kinderbetreuung“ anzubieten. Um dem Strukturwandel gerecht zu werden, muss sich der Anteil junger Kolleginnen und Kolleginnen in den zahnärztlichen Selbstverwaltungsgremien und in den Führungspositionen erhöhen. Dazu fordern die Delegierten, dass der „bayerischen zahnärztlichen Selbstverwaltung Raum gegeben werden“ müsse, um eine „nachhaltige Entwicklung herbeizuführen“, damit eine stärkere Mitarbeit junger Berufsträger in den Gremien erreicht werden kann.
Land und Bund – Schulter an Schulter
Die Vollversammlung der BLZK hat die Initiative „LAGP – Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ einstimmig bekräftigt. Es sollen schnellstmöglich koordinierende Konzepte zur Gewährleistung einer flächendeckenden präventiven zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung und pflegebedürftigen Menschen in allen Bundeländern auf den Weg gebracht werden. Diesen Antrag der bayerischen BLZK-Delegierten hat gleichlautend die Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) – die Berufsvertretung aller Zahnärzte in Deutschland – Mitte November in Berlin verabschiedet. Ihrerseits hat die Vollversammlung der BLZK neben der Resolution weitere Beschlüsse inhaltsgleich zu denen der BZÄK-Bundesversammlung beschlossen.
BLZK-Präsident Christian Berger: „Wir stehen in der Verantwortung für den ganzen Berufsstand. Einigkeit in den Kernthemen der Zukunft durch gleichlautende Beschlüsse in Bund und im Land zu zeigen, gibt unseren Forderungen in Politik und Öffentlichkeit mehr Gewicht.“