Gute Versorgungsstrukturen auch in Pandemiezeiten
Sichere Versorgung – auch in Pandemiezeiten
In Baden-Württemberg besteht eine flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau durch niedergelassene und angestellte Zahnärzt*innen. „Die zahnmedizinische Versorgung im Land ist gut: Trotzdem ist es wichtig, die vielfältigen Entwicklungen im Berufsstand wie in der Versorgungslandschaft vorausschauend zu begleiten, damit dieses hohe Niveau der Versorgung in Stadt und Land auch in Zukunft gewährleistet ist. Die Lehren aus der Pandemie müssen bei der Bewältigung zukünftiger Krisen miteinbezogen werden“, so die Vorstände der KZV Baden-Württemberg Dr. Ute Maier, Ass. jur. Christian Finster und Dipl.-Volkswirt Christoph Besters.
Kennzahlen
Insgesamt kümmern sich 8113 Vertragszahnärztinnen in 5040 Praxen um die Mundgesundheit der gesetzlich Versicherten im Land. Das Betreuungsverhältnis ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben: 1.366 Einwohner*innen kommen in Baden-Württemberg auf eine Vertragszahnärztin oder einen Vertragszahnarzt. Dies stellt einen Spitzenplatz im bundesdeutschen Vergleich dar. Trotz regionaler Unterschiede ist die wohnortnahe Versorgung in allen Teilen des Landes gewährleistet. Der im Bericht enthaltene Vertragszahnärztliche Versorgungsatlas bietet einen Überblick über die jeweilige Versorgung in den einzelnen Stadt- und Landkreisen. Zusätzlich ist die Anzahl der Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte in jeder der gut 1.100 Kommunen in Baden-Württemberg benannt.
Die 17 Schwerpunktpraxen sowie die Klinikambulanzen, die zu Beginn der Pandemie eingerichtet wurden, bilden ein sicheres Netz auch für die Behandlung von Covid-19-Patient*innen oder in Quarantäne befindlichen Personen.
Versorgung im ländlichen Raum
Die Situation im ländlichen Raum spielt bei der Sicherstellung der zahnmedizinischen Versorgung eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund hat die KZV BW die Vertragszahnärzt*innen mittels der neu entwickelten BeteiligungsApp zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage sowie zu Problemen und Herausforderungen der Versorgung im ländlichen Raum befragt. Dieses Tool zur Mitgliederbeteiligung ist deutschlandweit bislang einzigartig im Gesundheitswesen. Es ermöglicht unter höchsten Datenschutzbestimmungen die anonyme und freiwillige Teilnahme an Befragungen zu aktuellen berufspolitischen Themen. Die Ergebnisse der Befragung sind im Versorgungsbericht abgebildet.
Niederlassung im ländlichen Raum attraktiv gestalten
Um die Niederlassung auf dem Land zu fördern, muss dieser nicht nur als Arbeitsort, sondern auch als Wohnort attraktiver werden, denn dies wirkt sich unmittelbar auf die Niederlassungsbereitschaft in strukturschwachen Regionen aus. Dazu gehört neben einer guten Infrastruktur auch der Ausbau von Angeboten zur Kinderbetreuung. So stellte jede*r Dritte der 26- bis 40-Jährigen eine schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf im ländlichen Raum fest. Als große Herausforderung werden zudem fehlendes Praxispersonal und fehlende Praxisnachfolger*innen benannt. Überdies wird gerade bei jüngeren Zahnärzt*innen ein Trend zu Kooperationen deutlich.
Die KZV BW steht als Dialogpartner bereit, um in Kooperation mit Politik, Öffentlichkeit und den Akteuren im Gesundheitswesen dauerhaft tragfähige Lösungen für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung zu erarbeiten.