Gemeinsame Erklärung zur nachhaltigen Mundgesundheit veröffentlicht
Die gemeinsame Erklärung wurde gestern auf einem von der FDI organisierten Sondertreffen veröffentlicht, an dem ein breites Spektrum einflussreicher Interessengruppen teilnahm, darunter führende Branchenvertreter sowie Angehörige der Gesundheitsberufe, Experten aus der Forschung, gesetzgebende Behörden und Zahnärzteverbände.
„Es wird viele überraschen, dass der Gesundheitssektor für etwa 5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, wozu auch die Zahnmedizin erheblich beiträgt“, sagte Prof. Ihsane Ben Yahya, FDI-Präsident und Dekan der Fakultät für Zahnmedizin, Universität für Gesundheitswissenschaften Mohammed VI, Casablanca, Marokko.
„Die Dentalbranche steht vor der kollektiven Verantwortung, diese Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die heutige gemeinsame Erklärung ist der erste große Schritt, um dies zu erreichen. Die gemeinsame Erklärung zeigt das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeitsfragen in der Dentalbranche: Wir sind uns im Klaren, dass wir die Mundgesundheit der Menschen gemäß den UN-Zielen nachhaltig verbessern müssen. Eine bessere Mundgesundheit ist auch besser für die Umwelt.“
Die Zahnmedizin trägt durch die Freisetzung von CO2 zur Luftverschmutzung bei: etwa im Zusammenhang mit Reisen und Transport, der Verbrennung von Abfällen, nicht recycelbaren Verpackungen, der Treibhausgaswirkung von Anästhesiegasen wie Lachgas und dem hohen Wasserverbrauch.
Die gemeinsame Erklärung identifiziert die komplexen Ursachen für die aktuellen Verhaltensweisen und Praktiken und empfiehlt Abhilfestrategien auf Basis der 4 R: Reduce, Recycle, Reuse, Rethink – reduzieren, recyceln, wiederverwenden und neu denken.
Gleichzeitig werden einige der Umweltauswirkungen erwähnt, die mit der Bereitstellung zugänglicher zahnärztlicher Untersuchungen und Behandlungen verbunden und unvermeidbar sind, um eine gute Mundgesundheit bei den Menschen zu fördern und Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung zu verringern. Zudem wird empfohlen, „vermeidbare“ zahnmedizinische Maßnahmen zu reduzieren. Mundgesundheit wird am besten durch die Bereitstellung und Aufrechterhaltung einer guten zahnmedizinischen Versorgung erreicht, wobei der Schwerpunkt auf Prävention liegen sollte – durch eine gute Mundhygiene, eine gesunde zuckerarme Ernährung und den Verzicht auf Tabak.
„Vorbeugen ist besser als heilen, und es ist die wirksamste und praktischste Methode, um die Notwendigkeit klinischer Eingriffe und die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren“, sagte Prof. Nicolas Martin, Vorsitzender des FDI-Taskteams „Nachhaltigkeit in der Zahlheilkunde“ und klinischer Professor für restaurative Zahnheilkunde an der School of Clinical Dentistry der Universität Sheffield in Großbritannien.
„Wenn eine Behandlung erforderlich ist, sollte sich die Zahnmedizin auf die Bereitstellung dauerhafter Füllungen konzentrieren, wobei hochwertige Produkte und Materialien verwendet werden sollten, die länger halten und/oder weniger Ersatz erfordern.“
Die gemeinsame Erklärung wird durch den Kommentar „Sustainable Oral Healthcare – A Joint Stakeholder Approach“ ergänzt, der am gleichen Tag im International Dental Journal veröffentlicht wurde.
Über das Projekt „Nachhaltigkeit in der Zahnheilkunde“
Das FDI-Projekt „Nachhaltigkeit in der Zahnheilkunde“ wurde ins Leben gerufen, um das Engagement zur Reduzierung des kollektiven CO2-Fußabdrucks in der Zahnmedizin zu fördern. Es richtet sich an Zahnärzte, Patienten und die Lieferkette selbst. Das Projekt wird eine Reihe von Werkzeugen und Ressourcen erarbeiten, mit denen Zahnarztpraxen und Patienten nachhaltiger handeln können. Die gemeinsame Erklärung wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Interessengruppen entwickelt. Sie soll zu einem Verhaltenskodex führen, der Richtlinien und Ziele für ein nachhaltiges Beschaffungs- und Lieferverfahren enthält. Dieser wird von Mitunterzeichnern in der gesamten Lieferkette unterzeichnet.
Das Projekt wird von den Gründungspartnern unterstützt: Colgate, GSK Consumer Healthcare, Dentsply Sirona, Procter & Gamble und TePe. www.fdiworlddental.org/sustainability-dentistry