Fairer Wettbewerb für zahntechnische Labore gefährdet
Der Bericht bestätigt erneut die Befürchtungen des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), die er seit mehr als einem Jahr unermüdlich an die Politik und zuletzt auch an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gerichtet hat.
Renditeorientierte zahnärztliche Versorgungszentren verstärken unzweifelhaft die Zentralisierung und die bereits mit zunehmenden Zahnarztketten verbundenen Kommerzialisierungstendenzen in der Zahnmedizin. Die flächendeckenden Versorgungsstrukturen mit ihren wohnortnahen Einzelpraxen werden dadurch erheblich gefährdet. Das bedeutet weitere Wege für alle, denn diese Behandlungsmodelle dienen dem Kapitalmarkt, aber nicht dem einzelnen Patienten. Die verbundenen ökonomischen Anreize zu Wachstum und Gewinnorientierung, wie sie Zahnärzten in diesem Zusammenhang vermittelt werden, trügen unvermeidlich zur Auflösung des Berufsbildes des freien Heilberufes mit dem prägenden Prinzip der persönlichen Leistungserbringung bei.
Solche zahnarzteigenen MVZ-Strukturen stellen dabei einen Angriff auf die gewerblichen, spezialisierten zahntechnischen Meisterbetriebe dar, die mit ihren Leistungen im direkten Wettbewerb stehen.
„Große Medizinische Versorgungszentren in Zahnarzthand, in denen Zahnärzte den Zahnersatz für Patienten selbst verordnen und sich dabei selbst mit der Herstellung beauftragen, zeigen um was es hier im Kern geht: das sogenannte eigenen „Praxislabor“ dient als internes Profitcenter. Die Leistung ist dem Wettbewerb entzogen und es werden damit die gewerblichen zahntechnischen Labore massiv geschädigt“, so VDZI-Präsident Dominik Kruchen.
Die Delegierten der Mitgliedsinnungen im VDZI haben bereits im vergangenen Jahr ihre ablehnende Haltung zu zahnärztlichen MVZ begründet und deutlich gemacht. In jedem Fall soll in Konzepten zahnärzteigener MVZ das Betreiben eines eigenen sogenannten Praxislabors unter dem Rechtsrahmen eines freien medizinischen Heilberufes nicht möglich sein.