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DGI baut ihre Angebote für den Nachwuchs aus

Treffen mit Fachschaftsvertretern
Bild: DGI

Veranstaltungen beim Dental Summer und in Düsseldorf

| Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie und ihre Nachwuchs-Organisation Nexte Generation intensivieren den Austausch mit dem zahnärztlichen Nach-wuchs. Die Gesellschaft bietet 2020 auf dem Dental Summer am Timmendorfer Strand und mit der Implant Wave in Düsseldorf Veranstaltungen an, die sich an den Bedürfnissen der jungen Kolleginnen und Kollegen orientieren.

„Die Implantologie hat zwar an vielen Hochschulen Einzug in die studentische Ausbildung gehalten, spielt jedoch häufig nur eine Nebenrolle. Gleichwohl werden wir in unserer Assistenzzeit in Praxen und Universitäten meist schon früh mit der Implantologie konfrontiert“, sagt Dr. Samir Abou-Ayash (Bern), Mitglied im Leitungskomitee der Nexte Generation. Dann ist Wissen gefragt, das bislang nicht auf dem Stundenplan stand. Zwar gibt es eine Fülle von Angeboten in der Implantologie, doch nur ein geringer Teil ist auf die Bedürfnisse des zahnärztlichen Nachwuchses zugeschnitten.

Ausbildung voranbringen. Darum will die Nachwuchs-Organisation der DGI die bisherigen Ausbildungsmög-lichkeiten für Studierende sowie Assistenzzahnärztinnen und -zahnärzte nach dem Abschluss des Studiums in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der DGI weiterentwickeln. Dies soll in enger Abstimmung mit den Zielgruppen geschehen. „Schließlich wissen die jungen Kolleginnen und Kollegen selbst am besten, was sie wollen“, schmunzelt Dr. Abou-Ayash.

Auftakt war auf dem letzten DGI-Kongress Ende November 2019 in Hamburg. 16 Vertreterinnen und Vertreter von neun Fachschaften aus ganz Deutschland hatten die Einladung der DGI zu einem Gespräch angenommen – trotz eines nicht gerade günstigen Termins am Donnerstagabend und laufendem Semester. Doch die Mühen haben sich für beide Seiten gelohnt: „Das intensive und konstruktive Gespräch mit dem zahnärztlichen Nachwuchs war ein voller Erfolg“, resümiert Abou-Ayash, der die Veranstaltung moderierte. DGI-Präsident Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz (Wiesbaden), Vorstandssprecherin Dr. Dr. Anette Strunz (Berlin) und das Team der Nexte Generation skizzierten ihre Überlegungen – und hörten ihren Gästen vor allem aufmerksam zu. Erstes spontanes Ergebnis: Seit diesem Treffen arbeiten zwei Studierende in der DGI-Nachwuchsorganisation mit.

Surfen auf der Implant Wave in Düsseldorf. Wohin die Reise gehen soll, lässt sich am Angebot der DGI für den Nachwuchs in diesem Jahr ablesen. Zum einen lädt die Nexte Generation erneut am 20. Juni zur Implant Wave nach Düsseldorf ein. Dort präsentieren Mitglieder der Nachwuchs-Organisation unter dem Motto „viele Wege führen nach Rom“ ihren persönlichen Weg in die Implantologie. Damit wird auch klar, dass die Implantologie als Querschnittsfach in nahezu allen zahnmedizinischen Subdisziplinen verankert ist.
Am Nachmittag geht es dann unter dem Stichwort „Praxis“ mit Hands-on und Tischdemonstrationen zur Sache: digitale versus konventionelle Abformung, Augmentation, navigierte versus freihändige Implantatinsertion. Der letzte Programmpunkt mit dem Titel „Vergnügen“ findet auf der stehenden Welle und am Strand einer Wasserskianlage statt. Bei BBQ und Party kann man netzwerken und sich austauschen.

Startup Implantologie im Dental Summer.
Sehr umfangreich engagiert sich die DGI in diesem Jahr erstmals beim Dental Summer am Timmendorfer Strand. Unter dem Motto „Bei uns gibt’s was Frisches“ lockt die Gesellschaft am 26. Juni mit sieben renommierten Referenten zum ganztägigen „Startup in die Implantologie – von Alveolenmanagement bis Zahnersatz“.
„Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern vor allem auch "nahbarer" für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen werden“, sagt Dr. Dr. Anette Strunz, die aus vielen Gesprächen mit jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten die Botschaft mitgenommen hat, dass große Organisationen oft als distanzierend und wenig einladend für den Nachwuchs wahrgenommen werden. „Dies wollen wir ändern“, so Dr. Strunz.
Darum gelte auch in Timmendorf, dass zuhören mitunter wichtiger ist als reden. Strunz: „Dafür haben wir in den Pausen Strandkorbgespräche eingeplant sowie ein Podiumsgerspräch, bei dem alle Referierenden kurz ihren Lebensweg skizzieren und mit dem Auditorium diskutieren. Das Rahmenprogramm am Strand und an der Bar bietet ebenfalls ausreichend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.“

Workshop mit Hands-on.
Am 27. Juni folgt ein Workshop mit Hands-on-Übungen, den die DGI in diesem Jahr schon zum vierten Mal zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin, dem BdZA und Dentista anbietet – aufgrund der großen Nachfrage in diesem Jahr gleich zwei Mal. Der Workshop verknüpft Theorie und Praxis und die Teilnehmer können in der kleinen Gruppe eines Workshops optimal betreut werden.

Daten und Fakten: Der Nachwuchs in der DGI

Die DGI ist eine junge Gesellschaft: Ein Drittel ihrer Mitglieder ist unter 45 Jahre alt, jedes fünfte Mitglied ist nicht älter als 39 Jahre. Bei den Neumitgliedern dominiert die Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen: sie bilden mit rund einem Drittel die größte Gruppe der Neuen in der DGI, gefolgt von den 25- bis 29-Jährigen. Die Mitgliederstatistik zeigt auch die Geschlechterverschiebung in der Zahnmedizin: Die weiblichen Mitglieder sind mit 44 Jahren in Schnitt jünger als die männlichen, deren Durchschnittsalter bei 51 Jahren liegt. Doch noch treten mehr Männer als Frauen in die Gesellschaft ein: Zwei Drittel der Neumitglieder sind männlich.

Im Gespräch: Dr. Samir Abou-Ayash, Bern

„Wer das Ass Implantologie im Ärmel hat, ist für die Zukunft gut gerüstet“

Warum sollten sich Studierende und angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte mit der Implantologie beschäftigen und in welchem Umfang ist das sinnvoll?
Im Gegensatz zu früher sind Patienten mit Implantaten immer häufiger anzutreffen – schließlich sind Implantate schon viele Jahre auf dem Markt und gehören zu den wissenschaftlich anerkannten Therapieverfahren.
Aus meiner Sicht ist es in der prägraduellen Ausbildung nicht so wichtig, dass man Implantate inserieren oder komplexe Patientenfälle prothetisch versorgen kann. Das Hauptaugenmerk sollte eher bei den sog. „Basics“ liegen wie z. B. dem Erkennen eines kompromittierten Implantates oder einfachen implantatprothetischen Rehabilitationen. Außerdem sollte man in der Lage sein, Patienten hinsichtlich der Sinnhaftigkeit einer möglichen Implantattherapie beraten zu können. Alles weitere, wie das Inserieren von Implantaten oder auch die effektive langfristige Betreuung können nicht im Rahmen des Studiums vermittelt werden, sondern sind Teil der individuellen prä- und postgraduellen Fort- und Weiterbildung. Auch das Setzen eines Schwerpunktes wie z. B. Implantatprothetik, sehe ich eher in der postgraduierten Ausbildung.

Wie können Angebote wie die Implant Wave und die Nexte Generation als Team junge Kolleginnen und Kollegen auf ihrem Weg in die Implantologie unterstützen?

Da die Referentinnen und Referenten der Implant Wave die verschiedenen Felder der Implantologie abdecken und im Rahmen der Veranstaltung ihre individuellen Wege in die Implantologie beschreiben, kann man als Teilnehmer sehr schön herausfühlen, mit welchem Weg man sich vielleicht am ehesten „identifizieren“ kann. Die Entscheidungsfindung, welchen Weg man nach dem Studium einschlagen will, ist für die meisten nämlich sehr schwierig zu beantworten. Die NG spiegelt in ihrer Zusammensetzung sowohl fachlich als auch bezüglich Ihrer Zusammensetzung aus Praktikern, Universitätsangestellten und Studierenden diese Heterogenität im Querschnittsfach Implantologie sehr schön wider und kann dementsprechend junge Kolleginnen und Kollegen beratend zur Seite stehen.

Wieviel sollte man über Implantologie wissen oder wie viel Fortbildung ist nötig auf diesem Gebiet, selbst wenn man nicht implantieren will?

Implantologie besteht nicht nur aus dem chirurgischen Eingriff der Implantatinsertion. Die korrekte prothetische Versorgung sowie die anschließende langfristige Betreuung der Patientinnen und Patienten sind ebenfalls entscheidende Faktoren für den Langzeiterfolg der Implantattherapie. Daher ist auch der nichtchirurgische Teil der Fort- und Weiterbildung sehr wichtig. Pauschal lässt sich jedoch nicht sagen, wieviel Wissen notwendig ist, da jeder in seinem Alltag einen anderen Kontakt mit der Implantologie hat. Speziell für die Implantologie gilt: Je mehr man weiß, desto einfacher lassen sich Fehler vermeiden.

Wann ist der beste Zeitpunkt, sich intensiver mit Implantologie zu beschäftigen?

Das intensive Beschäftigen mit der Implantologie ist aus meiner Sicht Teil der postgraduellen Ausbildung. Während des Studiums ist es für mich viel wichtiger die zahnmedizinischen Grundlagen fundiert zu erlernen, und nicht möglichst viele Themen zu streifen. Die Begeisterung für die Implantologie, und damit der Drang zur individuellen Fortbildung kann aber schon vor dem Examen geweckt werden.

Ist es sinnvoll, sich bei der Praxisgründung auf Implantologie zu spezialisieren?

Die Implantologie kann ein sehr wichtiger Schwerpunkt einer Praxis sein – aber es sollte sich definitiv nicht um den Einzigen handeln. Der primäre Fokus sollte auf dem Zahnerhalt liegen. Sind Zähne trotz aller Bemühungen nicht mehr zu erhalten, hat man dann mit einer fundierten implantologischen Ausbildung noch ein Ass im Ärmel – das ist eine moderne und erfolgversprechende Ausrichtung für die Zukunft.

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