DG PARO hilft Zähnen Haltung zu bewahren
Auf der Website der DG PARO stehen rund um den Aktionstag 12. Mai – der 2014 von der European Federation of Periodontology (EFP) ins Leben gerufen wurde – vielfältige Informationen und multimediale Angebote bereit. Zahnärzte können dieses Material für die eigene Aufklärungsarbeit, zum Beispiel in der Praxis oder auf ihrer Praxis-Homepage nutzen.
- In verschiedenen Broschüren und Videos erhalten die Patienten wertvolle Tipps, was sie zur Vorbeugung tun können und worauf sie im Einzelnen achten sollten.
- In eigens produzierten Filmen kommen Parodontitis-Patienten selbst zu Wort: Sie erzählen darin sehr eindrücklich, wie sie selbst die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung der Erkrankung erlebt haben.
- Mit einer großen Plakataktion in den Zahnarztpraxen soll verstärkt für die Erkrankung sensibilisiert werden. Alle knapp 5.000 Mitglieder der DG PARO erhalten die Plakate per Post, weitere Exemplare können bei der Geschäftsstelle der DG PARO angefordert werden.
- Außerdem beteiligen sich mehrere Universitätskliniken mit besonderen Aktionen am Europäischen Tag der Parodontologie. Unter anderem im Virchow Klinikum der Charité Berlin, dem Universitätsklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie in der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg können sich Patienten vor Ort informieren, mit Experten ins Gespräch kommen und Produktproben von Zahnpflegeprodukten erhalten.
Volkskrankheit Parodontitis
Parodontitis ist in Deutschland weit verbreitet. Laut der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind 51,6 Prozent der 35-44-Jährigen und 64,6 Prozent der 65-74-Jährigen von einer moderaten oder schweren Parodontitis betroffen. Dabei ist die Erkrankung gut beherrschbar, vor allem wenn sie frühzeitig erkannt wird. Das Problem: die bevölkerungsweite Aufklärung ist ungenügend und auch die Selbstwahrnehmung der Patienten schlecht ausgebildet. Mit der Kampagne zum Europäischen Tag der Parodontologie sollen Patienten verstärkt über Ursachen und Risikofaktoren der „stillen Erkrankung“ Parodontitis aufgeklärt werden. „Dazu benötigen wir die Unterstützung möglichst vieler zahnärztlicher Kolleginnen und Kollegen“, appelliert Dr. Bettina Dannewitz, President elect der DG PARO, an die knapp 5.000 Mitglieder und rund 71.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland. Individuelle Mundhygiene und Rauchen sind die stärksten beeinflussbaren Risikofaktoren für Parodontitis. Zudem können einige Allgemeinerkrankungen wie etwa Diabetes mellitus Auswirkungen auf die Mundhöhle haben und das Risiko für die Entstehung von Parodontitis verstärken. Auch unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel gelten als Risikofaktoren.
Unkomplizierter, wissenschaftlich fundierter Selbsttest
Um die Menschen über die reine Information hinaus auch zu Eigeninitiative zu motivieren, hat die DG PARO eine Patienten-App entwickelt. Mit dem wissenschaftlich fundierten Selbsttest Parodontitis gibt die Fachgesellschaft Patienten ein validiertes Instrument an die Hand, mit dem unkompliziert und verlässlich das eigene Risiko einer Parodontitis bewertet werden kann. Der Selbsttest kann von jedem Erwachsenen ohne großen Aufwand durchgeführt werden – ob per App für das Smartphone (zum Download im iTunes-Store oder bei Google Play) oder anhand eines ausgedruckten Fragebogens in Arztpraxen. Jeder Zahnarzt kann diese App seinen Patienten empfehlen.
PSI zur Früherkennung bekannt machen
Mit der Kampagne will die DG PARO die zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen auch zum breiteren Einsatz des „Parodontalen Screening Index“ (PSI) im Behandlungskonzept ihrer Praxen ermuntern. Seit 2004 gibt es den PSI, der bereits ab einem Alter von zwölf Jahren eingesetzt werden sollte, um aggressive Formen der Parodontitis frühzeitig erkennen zu können. DG PARO-Mitglieder können die PSI-Tabelle mit Erläuterungen zu dem Screening kostenlos auf www.dgparo.de herunterladen. Die Kosten für die Erhebung des PSI übernimmt die gesetzliche Krankenkasse übrigens alle zwei Jahre.
Fazit: Durch frühzeitiges Erkennen und systematische Therapie kann die Parodontitis zum Stillstand gebracht werden und Zähne können – ganz im Sinne des diesjährigen Kampagnenmottos der DG PARO zum 12. Mai – ihre Haltung bewahren. Voraussetzung dafür ist breite Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Praxisteam und Patient.