Corona sorgt für rasanten Anstieg der Video-Sprechstunden
"Video-Trend wird auch nach der Pandemie weitergehen"
Der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas erklärt: "Unter dem Druck der Pandemie erleben wir derzeit einen ganz wichtigen Modernisierungsschub in der ambulanten Versorgung. Videotechnik ist heute vom Home-Schooling bis hin zum Videoplausch mit den Großeltern aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken." Diese Entwicklung mache auch vor deutschen Arztpraxen keinen Halt. "Der Trend zur Videobehandlung wird auch nach der Pandemie weitergehen, denn es macht grundsätzlich wenig Sinn, wenn Patienten sich für eine Krankschreibung wegen einer Erkältung stundenlang in ein Wartezimmer setzen müssen."
Vorteile für alle Beteiligten
Letztendlich profitierten alle Beteiligten von der neuen Technik. Baas: "Die Patienten sparen sich die Anfahrt und die Wartezeit. Die Ärzte können ihre Praxisabläufe wesentlich effizienter organisieren und für alle Beteiligten einschließlich der Mitarbeitenden in der Praxis reduzieren sich die Ansteckungsgefahren."
Pilotprojekt zeigt das Potenzial der Fernbehandlung
Wieviel Potenzial die Technik bietet, zeige heute bereits das Pilotprojekt TK-Onlinesprechstunde . Im Rahmen des Projekts können sich Versicherte bei acht Krankheitsbildern vom grippalen Infekt und Magen-Darm-Infekt bis hin zu Migräne und Rückenschmerzen per Video behandeln lassen. Dabei können die Ärzte auch aus der Ferne Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen.
Corona beschleunigt die Entwicklung
Bei Arzneimittelverordnungen können die Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Entscheidet sich der Patient bei einem Medikament für die elektronische Variante, kann der behandelnde Arzt die Verordnung als QR-Code ausstellen, erklärt Baas. Der Versicherte kann das Rezept von seinem Smartphone an die teilnehmenden Apotheken schicken und bekommt die Arznei von einigen Apotheken per Botendienst direkt nach Hause geliefert. Der TK-Vorstandsvorsitzende: "Unser Projekt zeigt, dass das technisch alles schon heute möglich ist. Corona beschleunigt hier nur die Entwicklung."