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Bayerns Zahnärzte sind führend bei der Parodontitis-Erkennung

Bildquelle: shutterstock, zlikovec

Die gesetzlich versicherten Patienten in Bayern werden am besten auf eine mögliche Parodontitis (Zahnfleischentzündung) untersucht. Über die Hälfte der Patienten im Freistaat unterzieht sich im Zwei-Jahres-Turnus einem sogenannten „Parodontitis-Screening“. Das ist eines der Ergebnisse des „Zahnreports“ der BARMER Krankenkasse.

Parodontitis (PAR) ist eine Volkskrankheit. Mehr als 50 Prozent der jüngeren Erwachsenen sind betroffen. Bei den Senioren haben fast zwei Drittel eine Zahnfleischentzündung. Besonders wichtig ist die frühzeitige Diagnose. Wird die Krankheit nicht behandelt, kommt es zu Zahnfleischbluten, Zahnlockerung und in der Folge zum Zahnverlust. 

Die BARMER Krankenkasse hat über 400.000 durchgeführte Behandlungen ausgewertet und zeichnet ein repräsentatives Bild der Versorgungsrealität. Die regionalen Unterschiede bei der Diagnose und Therapie von Zahnfleischerkrankungen sind demnach erheblich. Während etwa im Saarland im Jahr 2015 nur 19,9 Prozent der BARMER-Versicherten auf Parodontitis untersucht wurden, waren es in Bayern 30,0 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 25,3 Prozent. Da die gesetzliche Krankenversicherung das Screening nur alle zwei Jahre bezahlt, kann man davon ausgehen, dass in Bayern bis zu 60 Prozent der Patienten diese Vorsorgeleistung regelmäßig in Anspruch nehmen.

Auch bei der Behandlung schneidet der Freistaat gut ab. 1,9 Prozent der BARMER-Versicherten ließen 2015 eine Parodontitis-Therapie durchführen. Damit liegt Bayern nach Nordrhein-Westfalen (2,1 Prozent) auf dem zweiten Platz. 

Aus Sicht der KZVB sind die Zahlen zwar erfreulich, ausruhen dürfe man sich darauf aber nicht. „Wir müssen das Bewusstsein der Patienten für Zahnfleischerkrankungen weiter schärfen. Parodontitis ist eine stille Krankheit, die im Endstadium zu Zahnverlust führt. Gerade angesichts der steigenden Lebenserwartung wird der Behandlungsbedarf weiter zunehmen“, betont der KZVB-Vorsitzende Christian Berger.

Die KZVB fordert aber auch eine angemessene Honorierung der PAR-Therapie. Gerade im Bereich der Vor- und Nachsorge könne man mehr tun. „Das kostet zwar zunächst Geld, entlastet aber mittelfristig die Krankenkassen, weil weniger Zahnersatz benötigt wird“, argumentiert der stellvertretende KZVB-Vorsitzende Dr. Rüdiger Schott.

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