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Ärzte wehren sich gegen Stimmungsmache

Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa)

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) zeigt sich verwundert über die Äußerungen des GKV-Spitzenverbandes zum Sprechstundenangebot in Arztpraxen. Laut Krankenkassen bieten 25 Prozent der befragten Einzelpraxen mit Vollzulassung weniger als 25 Sprechstunden (inklusive Hausbesuche) pro Woche an und acht Prozent sogar weniger als 20 Sprechstunden. „Wir halten diese Umfrage für unseriös“, entgegnet der SpiFa-Vorstandsvorsitzende, Dr. Dirk Heinrich, am Donnerstag in Berlin

Laut Heinrich sind 700 Fachärzte aus mindestens sechs Fachgruppen befragt worden, also maximal 100 einer Fachgruppe. „Das ist viel zu wenig. Offenbar will der GKV-Spitzenverband unmittelbar vor der ersten Lesung des Entwurfs zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) im Bundestag noch einmal Stimmung gegen die Ärzteschaft machen.“ Dem entgegen stehen Zahlen aus dem aktuellen Ärztemonitor, für den die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der NAV-Virchow-Bund unlängst mehr als 10.000 Ärzte befragten. „Dabei ist eine Sprechstundenzahl von 32 pro Arzt und Woche herausgekommen.“ Heinrich kritisiert, dass von politischer Seite offenbar vor dem Gesetzentwurf keine seriöse Erhebung des Sprechstundenangebots und des vermeintlichen Mehrbedarfs stattgefunden hat. Bei der gesundheitspolitischen Diskussion auf dem SpiFa-Fachärztetag Mitte Oktober sei jedenfalls keiner der anwesenden Politiker in der Lage gewesen, entsprechende Zahlen zu nennen.

Der SpiFa bleibt dabei: die geforderte Erhöhung der Mindest-Sprechstundenzahl von 20 auf 25 pro Woche ist eine unnötige Gängelung der Kollegen an der Basis. Sie muss aus dem TSVG gestrichen werden und kann allenfalls auf freiwilliger Basis und bei entsprechender Vergütung umgesetzt werden. Zur Realität gehört nämlich auch, dass Deutschland nach wie vor Weltmeister bei der Zahl der Arztbesuche pro Jahr und Versicherten ist. „Das leisten wir uns, ohne dass über eine sinnvolle Patientensteuerung nachgedacht wird“, sagt Heinrich. Damit werde die Solidargemeinschaft über Gebühr strapaziert, „auf lange Sicht wird das nicht zu finanzieren sein.“ SpiFa-Hauptgeschäftsführer Lars F. Lindemann ergänzt: „Was wir heute in den Verlautbarungen des GKV-Spitzenverbandes zu lesen bekommen, ist nichts als Stimmungsmache gegen die Ärzte. Dagegen verwehren wir uns.“

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